Gallipoli

Sendezeit: 20:15 - 22:00, 12.02.2023
Genre: Kriegsfilm
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Mark Lee (Archy Hamilton), Mel Gibson (Frank Dunne), Robert Grubb (Billy), Tim McKenzie (Barney), David Argue (Snowy), Billy Hunter (Major Barton), Bill Kerr (Jack)
  • Drehbuch: David Williamson
  • Regie: Peter Weir
  • Kamera: Russell Boyd
  • Musik: Brian May
  • Produzent: Robert Stigwood, Patricia Lovell
  • Andere Personen: Ernest Raymond, William Anderson
Australien (1981) Archy Hamilton lebt im australischen Outback und wird von seinem Onkel für die kommende Olympiade trainiert. Doch seine Erfolge als Sprinter genügen ihm nicht. Er glaubt, sich dem Militär anschließen und in den Krieg ziehen zu müssen, der im fernen Europa begonnen hat und einmal als der Erste Weltkrieg in die Geschichte eingehen wird.
Der Athlet und Herumtreiber Frank Dunne ist aus anderem Holz geschnitzt. Er teilt nicht die Ideale seines Konkurrenten auf der 100-Meter-Bahn, sondern ahnt, dass die Australier in diesem Krieg wenig zu gewinnen haben. Doch weil er ständig pleite ist und hofft, als Offizier zu Ruhm und Geld zu kommen, lässt auch er sich rekrutieren. Nach einer ebenso absurden wie kurzweiligen Ausbildung in Ägypten werden die australischen Regimenter zu ihrem ersten Einsatz gegen die Türken auf die Dardanellen geschickt. Sie kämpfen in einem Grabenkrieg zwischen Strand und baumlosen Hügeln - der mörderischen Schlacht von Gallipoli.
Hintergrundinformationen: Der Schlacht von Gallipoli kommt in Australien ein besonderer politischer Status zu. Nachdem die Nation sich erst kurz zuvor konstituiert und von Großbritannien emanzipiert hatte, führte ihr der überproportionale Blutzoll in diesem Kampf brutal vor Augen, dass dem Mutterland England im Zweifel die eigenen Söhne wichtiger waren als die Soldaten aus dem fernen Australien. Diesem "Gründungsmythos" widmet Peter Weir ein ambitioniertes Epos, für das er die größten Namen des australischen Films versammelte: neben ihm selbst Hauptdarsteller Mel Gibson und Kameramann Russel Boyd, die beide ebenfalls in Hollywood Karriere machen sollten. Dem Film fehlt auf wohltuende Weise jeder Heroismus. In langen Bögen erzählt er zunächst von den beiden Hauptprotagonisten: ihren Milieus, ihren Träumen, ihrer Freundschaft vor dem Hintergrund der endlosen Weite und Offenheit des australischen Hinterlandes. Dann verengt sich mit dem Ausbildungslager in Ägypten die Perspektive, um in den mit Leichen übersäten Schützengräben zu enden. Der überraschend andere Blick auf den Ersten Weltkrieg, das erzählerische Geschick von Peter Weir und die großartigen Bilder und Darsteller machen den Film unverändert sehenswert.