die nordstory, Was für ein Rummel - Leben als Schausteller

Sendezeit: 15:00 - 16:00, 22.03.2023
Genre: Land und Leute
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Redaktion: Katrin Glenz
  • Von: André Schnoor
Deutschland (2013) Wenn die Schausteller zur Kirmes in die Städte, auf die Dörfer kommen, leuchten die Kinderaugen. Denn dann geht es wieder rund im Break Dancer, dem Riesenrad oder im Kinderkarussell. Es riecht nach Zuckerwatte, Liebesäpfeln und gebrannten Mandeln.
Schausteller bereisen von Frühling bis Herbst die Jahrmärkte in Schleswig-Holstein. Ihr Auftrag: Spaß und gute Laune unters Volk bringen. Doch das wird immer schwieriger, sagt einer, der es wissen muss. Ludolf Fock ist in dritter Generation Schausteller und stolzer Besitzer eines Autoscooters. Der frühere Präsident des Schaustellerverbandes weiß, das Geld sitzt bei den Jahrmarktbesuchern schon lange nicht mehr so locker. Die Zeiten, als es noch gerammelt voll war auf dem Rummel, sind lange vorbei. Viele Fahrgeschäfte haben aufgegeben, zu viele Auflagen, zu hohe Kosten, zu geringe Einnahmen hat viele zum Aufgeben gezwungen, meint er.
Auch an der Zuckerwarenbude und dem Schießstand der Familie Köster aus Neumünster läuft das Geschäft nicht immer so gut. Das hängt oft vom Wetter ab, weiß Jürgen Köster. Mal ist es zu heiß, mal regnet es zu viel. Schaustellerschicksal, meint er.
Hinter den Buden und Fahrgeschäften planen die Frauen einen neuen Schulwagen für ihre Kinder. Denn durch den ständigen Schulwechsel in der Saison, haben viele ihrer Kinder erhöhten Nachhilfe- und Betreuungsbedarf. Ein Kindergarten fehlt auch. Dass es keine Waschküche, keinen Garten für die Kinder gibt, ist normal für diese Familien. Gewaschen wird dann eben vor dem Wohnwagen. Und der ganze Jahrmarkt ist der Spielplatz.
Auf Luxus wollen einige dann aber doch nicht verzichten, mancher Wohnwagen hat bis zu 90 Quadratmeter Fläche. "die nordstory" zeigt, was es heißt, als Schausteller ständig auf Achse zu sein.

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