Je suis Karl

Sendezeit: 20:15 - 22:10, 24.03.2023
Genre: Dramafilme
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Luna Wedler (Maxi Baier), Jannis Niewöhner (Karl), Milan Peschel (Alex Baier), Edin Hasanovic (Ante), Anna Fialova (Jitka), Fleur Geffrier (Odile Duval), Aziz Dyab (Yusuf), Mélanie Fouché (Inès Baier)
  • Drehbuch: Thomas Wendrich
  • Regie: Christian Schwochow
  • Kamera: Frank Lamm
  • Musik: Tom Hodge, Floex
  • Produzent: Christoph Friedel, Claudia Steffen
  • Andere Personen: Jens Klüber
Belgien / Deutschland / Frankreich (2020) Erst zwei Jahre ist es her, dass die Familie Baier den jungen Libyer Yusuf über die Grenze geschmuggelt und sich um ihn gekümmert hat. Ihr Einsatz für Geflüchtete kann sie jedoch nicht vor der Bombe bewahren, die ihr Wohnhaus zerstört. Mutter Inès und ihre beiden kleinen Zwillingssöhne werden Opfer der Tragödie; sie hinterlassen Alex, den schwer traumatisierten Vater, und Tochter Maxi, die kaum mit der Situation zurechtkommt.
Eines Tages lernt sie Karl kennen, einen charismatischen Mann in den Zwanzigern, der sie vor aufdringlichen Journalisten "rettet". Karl lädt sie zu einer Veranstaltung einer europäischen Jugendbewegung in Prag ein - und das kommt Maxi gerade recht; denn in Berlin erinnert sie alles an den Verlust ihrer Familie.
In Prag angekommen findet sich Maxi in einem Umfeld wieder, in dem alle ihr scheinbar den Trost spenden, den sie braucht. Anfangs traut sie der politischen Bewegung, die sich nicht klar einordnen lässt, noch nicht ganz, doch schnell verliebt sie sich in Karl und folgt ihm blind. Sie begleitet ihn auf eine Reise nach Frankreich, die seinen politischen Erfolg sichern soll. Während Maxi immer tiefer in die Fänge eines identitären, rechtsextremen Milieus gerät, macht sich ihr Vater, verzweifelt aus Sorge um die Tochter, auf die Suche nach ihr.
Es stellt sich bald heraus: Das Bombenattentat in Berlin war erst der Anfang ...
Hintergrundinformationen: Christian Schwochow ("Bad Banks") inszenierte mit "Je suis Karl" einen Film über die Anziehungskraft junger, rechter, identitärer Bewegungen in Zeiten von Social Media. Der Titel "Je suis Karl" nimmt Bezug auf das Jahr 2015, als ein islamistisches Attentat auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" die Welt erschütterte. Regisseur Christian Schwochow thematisierte Faschismus bereits erfolgreich in "Mitten in Deutschland: NSU", diese Tradition setzt er nun fort. Alle drei Hauptdarsteller - Luna Wedler, Jannis Niewöhner und Milan Peschel - wurden für ihre Leistung beim Deutschen Filmpreis 2021 nominiert.