Loriots Ödipussi

Sendezeit: 22:10 - 23:35, 25.03.2023
Genre: Komödie
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Vicco von Bülow (Loriot) (Paul Winkelmann), Evelyn Hamann (Margarethe Tietze), Katharina Brauren (Mutter Winkelmann), Edda Seippel (Gerda Tietze), Richard Lauffen (Kurt Tietze), Klaus Schultz (Herr Weber), Rosemarie Fendel (Frau Westphal), Rose Renée Roth (Tante Mechthild)
  • Regie: Vicco von Bülow (Loriot)
  • Andere Personen: Harald Steinwender
Deutschland (1987) Paul Winkelmann ist der zerstreute Chef eines Möbel- und Dekorationsgeschäfts, das er von seinem verstorbenen Vater übernommen hat. Der nunmehr 56-jährige Junggeselle hat zwar eine eigene Wohnung, lebt aber hauptsächlich bei seiner herrischen Mutter, der einzigen Frau in seinem Leben. Die ehemalige Opernsängerin nennt ihren Filius zärtlich Pussi, bügelt seine Hemden und erscheint in seinen unruhigen Träumen stets mit Brautschleier. Der leidgeprüfte Sohnemann ist gern gesehener Spielpartner in Mutters Scrabble-Runde, und nebenher amtiert er als Schriftführer in einem Verein, der die Freuden des Karnevals und die weibliche Emanzipation zu fördern versucht.
Pauls streng geregelter Alltag gerät mächtig durcheinander, als er Margarethe Tietze kennenlernt, eine verhuschte Psychotherapeutin, die in ihrer Freizeit als Sängerin für das Musical "The Chorus Line" probt. Die Beziehung ist zunächst rein beruflich, denn Paul berät Margarethes Patienten in Fragen der Inneneinrichtung. Als die gestrenge Mutter jedoch herausfindet, dass Margarethe ihren Sohn auf einer Geschäftsreise nach Italien begleitet hat, wird sie eifersüchtig und quartiert kurzerhand einen anderen jungen Mann in Pauls Kinderzimmer ein. Paul muss sich zwischen seiner Mutter und Margarethe entscheiden.
Hintergrundinformationen: "Loriots Ödipussi" ist das in kürzester Zeit zum Klassiker avancierte Spielfilmdebüt von Vicco von Bülow alias Loriot. An der Seite seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann gelang es dem Komiker und Cartoonisten, seinen einzigartigen Humor für das Kino zu adaptieren und 4,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer mit der überbordenden Fülle komisch-skurriler Einfälle zu begeistern. "Ödipussi" wurde mit der "Goldenen Leinwand" und beim Deutschen Filmpreis mit einem "Filmband in Gold für komödiantische Leistung" ausgezeichnet. In "Ödipussi" nimmt der 2011 im Alter von 87 Jahren gestorbenen Künstler intelligent und subtil, ohne Häme und frei von Zynismus die Lächerlichkeit unseres alltäglichen Lebens und die Marotten der Menschen aufs Korn. Dass Loriot gerade sein sympathisierender Blick auf die allzu menschlichen Mängel seiner Umwelt zu einem Solitär in der oft brachial-platten Komikerszene Deutschlands machte, belegt "Ödipussi" nachdrücklich.