Sibirien, Die Freiheit der Taiga

Sendezeit: 16:55 - 17:50, 03.04.2023
Genre: Land und Leute
  • Regie: Alexei Golovkov
Russische Föderation (2019) Alexander ist ein Nomade vom Volk der Ewenken. Die rund 20.000 Angehörigen dieses indigenen Volks sind im Norden Russlands beheimatet: in Nordjakutien, am Ochotskischen Meer, auf Kamtschatka und in Tschukotka. Manche leben noch heute als Nomaden von Jagd, Fischfang und Rentierzucht, doch viele Ewenken wurden zur Zeit der Sowjetherrschaft zwangsweise sesshaft gemacht und Kolchosen zugeteilt. Als das sowjetische Sozialsystem wegfiel, wandten sich einige Ewenken wieder der Jagd zu: Einen Teil des Jahres leben sie als Selbstversorger, in der restlichen Zeit verdingen sie sich saisonweise für die russische Armee.
Alexander Kolesow kennt in seinem Gebiet entlang des Flusses Chobol jeden Baum, jeden Weg, jeden See und jeden Hügel. Meistens ist er allein mit seinen rund hundert Rentieren, seinen Pferden und Hunden. Der Alltag wird davon bestimmt, für sich selbst und seine Herde zu sorgen, die immer wieder von Angriffen durch hungrige Wölfe bedroht ist. Wie seine Kinder in einer Großstadt zu wohnen, kommt für ihn nicht infrage.
Obwohl Alexander in völliger Abgeschiedenheit lebt, interessiert er sich mit großer Neugier für andere Kulturen und Geschichte. Dank der Lektüre auf seinem E-Book-Reader weiß er viel über das Römische Reich, und dank eines alten Radios in seiner Blockhütte informiert er sich über die Außenwelt. Er träumt davon, den Louvre in Paris zu besichtigen, auf den Spuren der alten Römer durch Rom zu spazieren, Tibet zu besuchen oder per Schiff nach Australien zu fahren. Die Dokumentation zeichnet das Porträt eines Mannes, der die Freiheit liebt.

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