Frank Capra, Der amerikanische Traum eines Cineasten

Sendezeit: 06:00 - 06:55, 11.06.2023
Genre: Künstlerporträt
  • Regie: Dimitri Kourtchine
Frankreich (2020) Wie schön kann das Leben sein? Einer, der diese Frage ganz gewiss zu beantworten vermochte, war Frank Capra. In den 1930ern und 40ern prägte der Regisseur die US-amerikanische Filmgeschichte: Mit einem großen Herz für die kleinen Leute, dem amerikanischen Traum als Chance für alle und einem simplen Humor, der sich hinter jeder Ecke versteckte, berührte Capra die Zuschauer wie kein anderer.
Mit den Filmen "Es geschah in einer Nacht" (1934), "Mr. Deeds geht in die Stadt" (1936) und "Lebenskünstler" (1938) gewann er dreimal den Oscar für die beste Regie. Weitere bedeutende Filmklassiker unter seiner Regie sind "Mr. Smith geht nach Washington" (1939), "Arsen und Spitzenhäubchen" (1944), "Ist das Leben nicht schön?" (1946) sowie sein letzter Spielfilm "Die unteren Zehntausend" (1961). Doch man wird nicht als großer Regisseur geboren. Vielmehr ist Capras Werdegang ein typisches Beispiel für die Verwirklichung des "American Dream", an den er zeitlebens glaubte. Als Sohn sizilianischer Einwanderer kommt er Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika, wächst in einem "Ghetto" - wie er es selbst bezeichnet - bei Los Angeles auf. Lange Zeit ist Capra eine Figur am Rande der Gesellschaft, arbeitet hart und beweist sich schließlich als äußerst geschickt, als er in Hollywood seine ersten Jobs ergattert.
Schon bald dreht er seine eigenen Filme. Er versteht es, sein Publikum zum Lachen zu bringen und entwickelt sich zu einem Meister des Happy Ends. Der Durchbruch kommt mit dem Film "Es geschah in einer Nacht" (1934,) der als einer der ersten und stilprägenden Screwball-Komödien gilt. Als erster Film gewinnt er die Oscars in den fünf Hauptkategorien. Frank Capra ist ganz oben angekommen. Wie kein anderer zeichnete Capra liebenswerte, optimistische Figuren - gespielt von Stars wie Cary Grant, James Stewart oder Gary Cooper -, die alle Hindernisse stets mit Optimismus und harter Arbeit überwinden.
Der von der Kritik geprägte Begriff des "capraesken" Menschentypus hielt Einzug in die Filmgeschichte. Allerdings zögerte Capra auch nicht, sich die Realität seinen Traumvorstellungen entsprechend zurechtzurücken. Sein Leben und sein Schaffen sind untrennbar mit Amerika verbunden. In Anlehnung an Capras eigene filmische Erzählweise schildert die Dokumentation das außergewöhnliche Leben des Cineasten wie eine märchenhafte, mit reichem Archivmaterial und Filmauszügen ausgeschmückte Geschichte.

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