Dies ist mein Land

Sendezeit: 23:20 - 01:05, 31.05.2023
Genre: Dramafilme
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Phillip Salvador (Turing), Gina Alajar (Luz), Venchito Galvez (Ka Ador), Ariosto Reyes (Willy Jr.), Bey Vito (Binggo), Aida Carmona (Aling Fely)
  • Drehbuch: Jose F. Lacaba
  • Regie: Lino Brocka
  • Kamera: Conrado Baltazar
  • Musik: Jess Santiago
  • Produzent: Véra Belmont
  • Andere Personen: George Jarlego
Frankreich / Philippinen (1984) Durch die Straßen von Manila ziehen gelb gekleidete Demonstranten mit dem Konterfei ihres Helden Benigno Aquino. Nicht mit dabei ist Turing, der sie von der anderen Seite des Bürgersteigs aus beobachtet.
Turing arbeitet zusammen mit seiner Frau Luz in einer Druckerei, die für die Arbeiter nicht nur ein Ort der Ausbeutung ist, sondern auch der gegenseitigen Hilfe und Solidarität. Die Fabrik ist aber auch ein Ort der Widersprüche zwischen denen, die mit dem Chef feiern und oben mit ihm Whisky trinken, und denen, die sich unten mit ungekühltem Bier begnügen müssen.
Turing und Luz' Wohnung in einem der ärmlichen Vororte der Hauptstadt Manila ist eine dieser typischen Behelfsunterkünfte, die die Enge der Slums widerspiegeln. Die Menschen, seien es Turing und Luz oder auch ihre Mutter, seine Schwester und ihre Kinder, drängen sich dort zusammen, ohne jemals aufzuhören, in Bewegung zu sein. Als seine Frau schwanger wird, ist Turing gezwungen, eine Gehaltserhöhung bei seinem Chef zu beantragen. Dieser fordert ihn auf, eine Verzichtserklärung auf Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu unterschreiben.
Als ihn kurz darauf seine Kumpel auffordern, einer Gewerkschaft beizutreten, muss Turing das ablehnen; von seinen Freunden wird er nun als Verräter beschimpft. Als die Druckerei später geschlossen wird und Luz nach der Geburt wegen ausstehender Behandlungskosten nicht aus dem Krankenhaus entlassen wird, steht Turing mit dem Rücken zur Wand. Um an das benötigte Geld zu kommen, bleibt Turing nur der Weg der Kriminalität ...
Hintergrundinformationen: Ein eindringlicher Film über Liebe und den Kampf für soziale Gerechtigkeit - vom philippinischen Meisterregisseur Lino Brocka. Der Film, der direkt auf die damaligen Ereignisse in seinem Land bezogen ist (auf den Philippinen verboten, gelangte er heimlich zu den Filmfestspielen von Cannes 1984), geht gleichzeitig weit über die wahren Begebenheiten hinaus und erzählt eine universelle, berührende Geschichte von dem verzweifelten Kampf gegen Unterdrückung. Der Film enthält Aufnahmen von Demonstrationen, die von der Zensur nicht zur Vorführung auf den Philippinen zugelassen wurden. Lino Brocka legte beim Obersten Gerichtshof Berufung ein, damit der Film im Land gezeigt werden konnte. Etwa ein Jahr nach seiner Vorführung bei den Filmfestspielen in Cannes wurde er im November 1985 endlich auf den Philippinen gezeigt. Der ursprüngliche Name des Films "Bayan ko: Kapit sa patalim" wurde von "Bayan Ko", einem Protestsong, abgeleitet, und "Kapit sa patalim" stammt von einem philippinischen Sprichwort. Lino Brocka ist einer der einflussreichsten und bedeutendsten Filmemacher in der Geschichte des philippinischen Kinos.