Frankreich - Wild und schön, Das Burgund, der Reichtum der Hecken

Sendezeit: 17:50 - 18:35, 27.06.2023
Genre: Landschaftsbild, Episode 9
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Frédéric Febvre, Augustin Viatte
Frankreich (2011) In den Hecken des Morvan-Massivs im Burgund tummeln sich Amseln und Meisen, die sich bevorzugt von Hagebutten ernähren, während die Rotkehlchen meist allein auf Nahrungssuche gehen. Zu den vertrauten Vorboten des Frühlings gehören die auf den Weiden äsenden Rehe. Durch die schnurgeraden Hecken, auf deren Zweigen sich die Meisen, Grasmücken und Stieglitze unweit von den weidenden Kühen zum ersten Frühjahrskonzert versammeln, schlängeln sich zahlreiche Bäche. Im Erdreich unter den üppigen Wiesen graben Wühlmäuse ihre Gänge.
Ihre Fressfeinde sind Rotfüchse und Bussarde, die als gefürchtete Nagetier-Jäger für den Erhalt der Anbaukulturen sorgen. Die Frühlingssonne lockt Eidechsen und Ameisen an die Oberfläche. Von den Wiesen heben sich die Pflaumenbäume mit ihrer weißen Blütenpracht ab. Löwenzahn und andere Blumen ziehen mit auffälligen Farben und Düften Insekten an. Und am Fuß der Hecken gedeiht ein seltsames Gewächs: der Aronstab, der Mücken und Fliegen zur Befruchtung seiner Blüten in eine tödliche Falle lockt. Durch die trichterförmige Blüte, auch Fliegenkesselfalle genannt, rutschen diese unweigerlich bis zum Stempel hinab, wodurch die Pollenübertragung gewährleistet wird. Nach der Pflaumenblüte wenden sich die Insekten den blühenden Heckenrosen zu, müssen sich jedoch vor der im Laubwerk lauernden Krabbenspinne in Acht nehmen. Überall in den Hecken verbergen sich kleine Ökosysteme, bestehend aus Jäger und Beute.
Hintergrundinformationen: Die von der Schauspielerin Senta Berger erzählte Reihe unternimmt in starken, poetischen Bildern eine Reise in zehn unterschiedliche Regionen Frankreichs. Diese Folge zeigt die Heckenlandschaft des Morvan-Massivs. Sie birgt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, die sich trotz der jahrhundertealten Acker- und Viehwirtschaft entwickeln konnte und dem Burgund einen Hauch von Unberührtheit gibt.

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