Burgen und Schlösser in Österreich, Das Marchfeld

Sendezeit: 11:15 - 12:00, 03.09.2023
Genre: Dokumentation
  • Andere Personen: Helge Freund
Österreich (2022) Die Schlösser des Marchfeld wurden lange Zeit vom österreichischen Hochadel als Jagdschlösser und zu Repräsentationszwecken genutzt. Heute stehen die authentisch revitalisierten Prunkschlösser ganz im Zeichen des Naturschutzes und der Naturvermittlung.
Auf einem sanft zu den Marchauen hin abfallenden Hügel liegt Schloss Hof, die größte Schlossanlage des Marchfelds. Es erlangte Ruhm als Landschloss des Prinzen Eugen von Savoyen und ging 1755 in den Besitz von Maria Theresia über. Berühmt ist es nicht zuletzt für seinen prächtigen Barockgarten, der aus sieben Terrassen besteht und weitgehend originalgetreu wiederhergestellt ist.
Für Tagesausflüge von Schloss Hof aus wurde einst das nur drei Kilometer entfernt liegende Schloss Niederweiden genutzt. Für die Errichtung des Jagdschlosses beauftragte Ernst Rüdiger von Starhemberg 1693 den bereits mit der Errichtung der Wiener Karlskirche betrauten Architekten Bernhard Fischer von Erlach. Im 18. Jahrhundert ging die prunkvolle Anlage in den Besitz von Prinz Eugen und später an Maria Theresia über.
Ebenfalls als Jagdschloss genutzt wurde das inmitten der Donau-Auen gelegene Schloss Eckartsau. Im 12. Jahrhundert als Wasserburg erbaut, wurde es im 18. Jahrhundert von Franz Ferdinand Graf Kinsky barockisiert. 1760 erwarb das Haus Habsburg-Lothringen das Schloss. Die beschauliche Vierflügelanlage wurde im Winter 1918/19 zum Schauplatz des Abgesangs der fast 650 Jahre dauernden Herrschaft der Habsburger. Ab dem Regierungsverzicht von Karl. I. beherbergte das Schloss für drei Monate den entmachteten letzten österreichischen Kaiser Karl, ehe die kaiserliche Familie den Weg ins Exil antrat.
Nach langjähriger Revitalisierung wurde im Frühjahr 2022 Schloss Marchegg wieder öffentlich zugänglich. Das ursprüngliche Schloss wurde als Teil der Stadtbefestigungsanlage vor über 750 Jahren unter König Ottokar II. von Böhmen errichtet. Stark geprägt wurde das Haus jahrhundertelang durch das Fürstengeschlecht der Pálffys von Erdöd, in deren Zeit es auch sein barockes Erscheinungsbild von heute erhielt. Direkt angrenzend an das Schloss kann die größte baumbrütende Weißstorchenkolonie Mitteleuropas bestaunt werden.
Eine wechselvolle Baugeschichte durchlebte das im 12. Jahrhundert als Wasserburg errichtete Schloss Orth an der Donau. Im Zuge des Angriffs osmanischer Truppen auf Wien wurde es 1529 zerstört und von Niklas Graf von Salm im Renaissancestil wiederaufgebaut. Heute beherbergt das Schloss das Verwaltungszentrum des Nationalparks Donau-Auen.

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