Omar - Ein Justizskandal

Sendezeit: 20:15 - 21:35, 20.09.2023
Genre: Dramafilme
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Sami Bouajila (Omar Raddad), Denis Podalydès (Pierre-Emmanuel Vaugrenard), Maurice Bénichou (Jacques Vergès), Salomé Stévenin (Maud), Nozha Khouadra (Latifa Raddad), Afida Tahri (Latifas Mutter), Liliane Nataf (Madame Ghislaine Marchal)
  • Drehbuch: Olivier Gorce, Roschdy Zem
  • Regie: Roschdy Zem
  • Kamera: Jérôme Alméras
  • Musik: Alexandre Azaria
  • Produzent: Rachid Bouchareb, Jean Bréhat
  • Andere Personen: Jean-Marie Rouart, Omar Raddad, Monica Coleman
Frankreich (2011) Eine wohlhabende Frau wird im Keller ihres Hauses tot aufgefunden: ein brutaler und skrupelloser Mord. An die Kellertür wurden mit ihrem eigenen Blut die Worte "Omar hat mich töten" geschrieben; ein eindeutiger Verweis auf ihren Mörder ... Omar, ein marokkanischer Einwanderer, arbeitete, wie bereits sein Vater, als Gärtner bei der Ermordeten. Schnell wird Omar ausfindig gemacht, verhaftet und in Untersuchungshaft gesperrt. Doch er beteuert seine Unschuld, und auch die Beweislage ist dürftig: Es werden weder Spuren des Verbrechens bei Omar gefunden noch Spuren von Omar am Tatort. Auch sein Motiv ist zweifelhaft: eine derartige Tat für etwas Geld und Schmuck? Ebenso gibt die Schrift an der Wand Rätsel auf; das Verfassen dieser Nachricht in völliger Dunkelheit und im Todeskampf, noch dazu der für eine gebildete Frau unwahrscheinliche Rechtschreibfehler - das alles erscheint bei näherem Hinsehen abwegig.
Doch die Polizeiermittlungen liefern Indizien, die Omar, den Einwanderer, der kaum Französisch spricht, belasten. Am 24. Januar 1994 beginnt im Justizpalast von Nizza der Prozess gegen Omar Raddad. Bereits am 2. Februar 1994 wird er wegen Mordes an der reichen Witwe Ghislaine Marchal zu 18 Jahren Haft verurteilt. Ein Alptraum für Omar und seine Familie. Während er in seiner Zelle langsam die Hoffnung verliert, macht sich der Schriftsteller Pierre-Emmanuel Vaugrenard mit Zweifeln an der Schuld des Gärtners auf Spurensuche ...
Hintergrundinformationen: Der wahre Fall des Omar Raddad führte 1991 in Frankreich zu heftigen Kontroversen und erhielt große mediale Aufmerksamkeit als Justizskandal, in welchem das französische Recht aus rassistischen Motiven verdreht wurde. Obwohl Raddad 1998 vom damaligen Präsidenten Jacques Chirac teilweise begnadigt wurde und seine Schuld weiterhin mehr als fraglich ist, blieb sein Revisionsgesuch im Jahr 2021 erfolglos. "Omar - Ein Justizskandal" ist die zweite Regiearbeit des französischen Schauspielers, Regisseurs und Drehbuchautors Roschdy Zem. Es gab zwei Nominierungen für den César: eine für Sami Bouajila als besten Hauptdarsteller, die andere für das beste adaptierte Drehbuch. Als Vorlage diente in erster Linie das Buch "Pourquoi moi?" von Omar Raddad selbst, aber auch "La Fabrication d'une injustice" von Jean-Marie Rouart. "Spannend inszeniert, intensiv gespielt", schreibt der Filmdienst.