Deutschland (2023)
Dürre, Hitze, Feuer - auch in Frankreich wird das Wetter immer extremer. In bestimmten Regionen hat es seit eineinhalb Jahren quasi gar nicht geregnet. Für die Pflanzen bedeutet das Stress, die Böden trocknen immer weiter aus, Flüsse und Seen haben sich bis heute nicht erholt. Dort bangen Winzer um ihre Zukunft. Der Klimawandel - er bedroht den französischen Weinanbau: Winzerinnen und Winzer haben mit großen Ernteausfällen zu kämpfen. Viele Sorten kommen mit den sich verändernden Bedingungen einfach nicht mehr klar.
Der 30-Jährige Jungwinzer Jean Henric hat vor vier Jahren die Weinberge seines Vaters bei Perpignan übernommen. Auch wenn er seinen Job liebt, ist von der anfänglichen Begeisterung nur noch wenig zu spüren. Für Jean geht es um seine wirtschaftliche Existenz. Durch die Trockenheit sterben die Rebstöcke auf einigen Parzellen einfach ab. Er steht vor einer schwierigen Entscheidung: Die Reben haben nicht genug Energie, um zu überleben und gleichzeitig reife Trauben zu produzieren. Muss er die Ernte dieses Jahres also opfern? "Das ist ein riesiger wirtschaftlicher Verlust, ich stecke in einem Teufelskreis", sagt er.
Für Nicolas Mirouze ist weniger mehr. Er hat seine Anbaufläche deutlich reduziert und sich für biodynamische Landwirtschaft entschieden. Ressourcen zu schonen ist sein oberstes Ziel, Bewässerung ist für ihn tabu. "Wir haben einfach nicht genug Wasser", sagt er. Gleichzeitig muss er mit großem Aufwand seine Trauben vor Wildschweinen schützen, die wegen der Trockenheit nichts zu trinken finden und sich dann über die süßen Früchte hermachen.
Vincent Pugibet gilt als Revolutionär im Weinberg. Er hat bereits mit neu-gezüchteten Rebsorten experimentiert, als sie noch nicht zugelassen waren. Auf seinen Parzellen wachsen nun bereits im größeren Stil Sorten, die gegenüber extremeren Bedingungen resistenter sind. Sein Ansatz ist, sich auch mit technischen Mitteln zu wappnen. Viele seiner Weinfelder hat er mit Bewässerungsanlagen ausgestattet: "Bewässerung war lange ein Tabu in Frankreich. Heutzutage ist Weinbau in meinen Augen anders gar nicht mehr möglich."
Immer mehr Winzer stehen vor der Frage: aufgeben oder bewässern? Und das in Zeiten, in denen die Wasserreserven ohnehin immer knapper werden. Wer soll also wieviel Wasser bekommen? Und: Wie kann der französische Wein überleben? Auch Forscher in Laboren arbeiten an Lösungen, denn es steht viel auf dem Spiel. Wein ist in Frankreich nicht nur Kulturgut, sondern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 500.000 Arbeitsplätze hängen an der Weinwirtschaft und allein im letzten Jahr wurden 12 Milliarden Euro Exportüberschuss mit dem Verkauf von Wein erzielt.
ARD-Frankreich-Korrespondentin Friederike Hofmann bereist das Land und erlebt, wie die Trockenheit Südfrankreich verändert, wie bei so manchem Winzer einfach kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, Flammen ganze Landstriche bedrohen - und Existenzen auf dem Spiel stehen. Sie begleitet die Suche nach Lösungen, bei den Winzern vor Ort und in einem Labor, in dem an neuen Sorten geforscht wird - damit der französische Wein eine Zukunft hat
Der 30-Jährige Jungwinzer Jean Henric hat vor vier Jahren die Weinberge seines Vaters bei Perpignan übernommen. Auch wenn er seinen Job liebt, ist von der anfänglichen Begeisterung nur noch wenig zu spüren. Für Jean geht es um seine wirtschaftliche Existenz. Durch die Trockenheit sterben die Rebstöcke auf einigen Parzellen einfach ab. Er steht vor einer schwierigen Entscheidung: Die Reben haben nicht genug Energie, um zu überleben und gleichzeitig reife Trauben zu produzieren. Muss er die Ernte dieses Jahres also opfern? "Das ist ein riesiger wirtschaftlicher Verlust, ich stecke in einem Teufelskreis", sagt er.
Für Nicolas Mirouze ist weniger mehr. Er hat seine Anbaufläche deutlich reduziert und sich für biodynamische Landwirtschaft entschieden. Ressourcen zu schonen ist sein oberstes Ziel, Bewässerung ist für ihn tabu. "Wir haben einfach nicht genug Wasser", sagt er. Gleichzeitig muss er mit großem Aufwand seine Trauben vor Wildschweinen schützen, die wegen der Trockenheit nichts zu trinken finden und sich dann über die süßen Früchte hermachen.
Vincent Pugibet gilt als Revolutionär im Weinberg. Er hat bereits mit neu-gezüchteten Rebsorten experimentiert, als sie noch nicht zugelassen waren. Auf seinen Parzellen wachsen nun bereits im größeren Stil Sorten, die gegenüber extremeren Bedingungen resistenter sind. Sein Ansatz ist, sich auch mit technischen Mitteln zu wappnen. Viele seiner Weinfelder hat er mit Bewässerungsanlagen ausgestattet: "Bewässerung war lange ein Tabu in Frankreich. Heutzutage ist Weinbau in meinen Augen anders gar nicht mehr möglich."
Immer mehr Winzer stehen vor der Frage: aufgeben oder bewässern? Und das in Zeiten, in denen die Wasserreserven ohnehin immer knapper werden. Wer soll also wieviel Wasser bekommen? Und: Wie kann der französische Wein überleben? Auch Forscher in Laboren arbeiten an Lösungen, denn es steht viel auf dem Spiel. Wein ist in Frankreich nicht nur Kulturgut, sondern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 500.000 Arbeitsplätze hängen an der Weinwirtschaft und allein im letzten Jahr wurden 12 Milliarden Euro Exportüberschuss mit dem Verkauf von Wein erzielt.
ARD-Frankreich-Korrespondentin Friederike Hofmann bereist das Land und erlebt, wie die Trockenheit Südfrankreich verändert, wie bei so manchem Winzer einfach kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, Flammen ganze Landstriche bedrohen - und Existenzen auf dem Spiel stehen. Sie begleitet die Suche nach Lösungen, bei den Winzern vor Ort und in einem Labor, in dem an neuen Sorten geforscht wird - damit der französische Wein eine Zukunft hat
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