Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt: Die 2010er, Die 2010er Jahre

Sendezeit: 22:55 - 00:25, 28.09.2023
Genre: Zeitgeschichte
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Von: Tim Evers, Thomas Zimolong, Lutz Pehnert, Dagmar Wittmers, Peter Scholl, Artem Demenok
Deutschland (2019) Anna Bilger, Reinhard Joksch, Karoline Kleinert
und Ulf Kalkreuth
In den 2010er-Jahren ist Berlin eine Stadt mit Wachstumsschmerzen. Wohnen wird erst teuer und dann unbezahlbar. Arm, aber sexy - das war gestern.
Die deutsche Metropole ist weltweite Start-up-Hauptstadt. Sehnsuchtsort der Nachtschwärmer aller Länder. In Berlin ist die Welt nicht mehr nur zu Gast bei Freunden - sie ist jetzt dort zu Hause.
Zu Beginn des Jahrzehnts spuckt im fernen Island ein Vulkan mit dem schwer aussprechbaren Namen Eyjafjallajökull Aschewolken und fegt den Himmel über Berlin leer. Flugzeuge können tagelang nicht starten; Tausende Reisende stranden in Berlin, und die Flughäfen der Hauptstadt verwandeln sich in Touristencamps.
Der Ton in der Stadt wird rauer, die Auseinandersetzungen härter. Der SPD-Politiker Thilo Sarrazin löst mit seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" eine heftige Debatte über Integration aus. Kurz vor Weihnachten 2016 erschüttert ein islamistischer Terroranschlag am Breitscheidplatz die Stadt. Es gibt 13 Todesopfer, über 100 Menschen werden verletzt.
Die Me-too-Bewegung aus Amerika erreicht Deutschland und Berlin. 2019 bekommt Berlin einen freien Tag mehr: Der 8. März, der Frauentag, wird Feiertag. "Fridays for Future" wird immer größer, erstmals besucht Ikone Greta Thunberg die Stadt. Mitte der 2010er-Jahre nimmt Berlin Zehntausende Flüchtlinge auf, das Landesamt für Gesundheit und Soziales wird zum Inbegriff Berliner Behördenversagens, und der Flughafen BER eröffnet mit einer langjährigen Verspätung.
Berlin - eine "failed city"? Und dann überschattet 2020 Corona alle anderen Themen und Probleme in Berlin.

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