Die Moldau, Der goldene Fluss

Sendezeit: 20:55 - 21:50, 28.09.2023
Genre: Landschaftsbild
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Angelika Sigl
Deutschland (2020) Im Böhmerwald liegt die Geburtsstätte der Moldau. Ganz im Verborgenen entspringt einer ihrer beiden Quellflüsse, die kalte Moldau, in der Nähe des bayerischen Haidmühle. Die warme Moldau tritt in Tschechien auf 1.315 Metern Höhe zu Tage. Kurz hinter Volary vereinigen sich die beiden Flüsse zur Moldau. Manchmal wild, manchmal ruhig, mäandert sie durch die Moorgebiete der Sumava und nimmt ihre dunkelgelbe Farbe an. Wie schweres Gold füllt sie ihr Bett.
Dichter, Architekten und Komponisten wurden von der Moldau inspiriert. Und an ihren Ufern findet man bis heute die Zeugnisse von Reichtum und Kultur. Doch immer wieder trat der Fluss über die Ufer. Mit einer einzigartigen Kaskade aus Stauseen und Dämmen wurden die Wassermassen gezähmt. Dazwischen aber kann sich die Moldau frei in ihrem natürlichen Bett ausleben. An ihren Ufern konnte sich so eine besondere Natur erhalten. Luchs und Wolf sind an der Moldau ebenso zu Hause wie das Perlziesel oder die Beutelmeise. In der Moorlandschaft der Sumava leben wieder Elche.
Ihren kulturellen Höhepunkt findet die Moldau nach fast 400 Kilometern in der "goldenen" Stadt Prag, deren vergoldete Dächer und Mauern aus gelbschimmerndem Sandstein ihren Namen rechtfertigen.
Bei Melnik jedoch, 50 Kilometer hinter Prag, kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung. Fast könnte man das Gefühl haben, die breitere Moldau verschluckt die schmale Elbe. Doch, was ihren Namen und ihre Bedeutung angeht, so ist es anders gekommen. Die Moldau verliert beides und heißt ab jetzt Elbe. Das Ende der Moldau ist auch ein neuer Anfang. Die Elbe verbindet Böhmen mit der Nordsee.

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