Burgen und Schlösser in Österreich, Vom Weinviertel nach Tschechien

Sendezeit: 22:45 - 23:30, 16.10.2023
Genre: Dokumentation
  • Andere Personen: Helge Freund
Österreich (2022) Die filmische Reise durch die Herrschaftshäuser des Weinviertels und den Süden Tschechiens beginnt auf der Burg Kreuzenstein. Die einstmals mittelalterliche Burg der Habsburger wurde im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört. Im 19. Jahrhundert gelangte die Ruine in den Besitz des Polarforschers Graf Johann Nepomuk Wilczek. 1874 veranlasste er den Wiederaufbau zu einer neuromantischen Schauburg und Ort für seine umfangreichen Kunstsammlungen, der das Schloss bis heute geblieben ist. Immer noch im Besitz der Familie Wilczek ist das Haus seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute eine beliebte Filmkulisse.
Anschließend geht es zu den Häusern der Familie Liechtenstein an der österreichisch-tschechischen Grenze. Schloss Wilfersdorf ist seit 1436 durchgehend im Besitz der fürstlichen Familie Liechtenstein. Es beheimatet ein Museum zur Familiengeschichte, die fürstliche Hofweinkellerei und ist bis heute der Verwaltungssitz für die fürstlichen Familiengüter in Niederösterreich. Der heutige Schlossadministrator ist Hans Huysza, der durch das schlicht gegliederte barocke Wohnschloss und das von ihm in jahrzehntelanger Kleinarbeit hergerichtete Liechtenstein-Museum führt.
Von Wilfersdorf aus führt die Reise nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Liechtenstein. Von hier aus hat die Familie aus Ablehnung des Nationalsozialismus 1938 ihren Sitz auf Schloss Vaduz im heutigen Fürstentum Liechtenstein verlegt. Durch die Prunkräume des Schlosses führt der pensionierte Fremdenführer Vladimir Smycka.
Im nahe gelegenen Schloss Lednice, dem ehemaligen Sommerschloss der Familie Liechtenstein, führt die Verwalterin Ivana Holásková durch die neugotische Anlage sowie durch das gusseiserne Gewächshaus, das bei seiner Fertigstellung 1845 das größte Glashaus der Welt war. In der als "Garten Europas" bezeichneten Parklandschaft aus englischen und französischen Gärten trifft das Filmteam auf ein Minarett, eine künstliche Burgruine und andere romantische Bauten.
Die filmische Reise geht weiter in den Nordwesten des Weinviertels. Majestätisch thront die Burg Hardegg auf einem Felsen über der kleinsten Ortschaft Österreichs. Die Grafen von Plain und Hardegg errichteten die Wehrburg im 12. Jahrhundert. Mit 600 Metern Umfang ist sie eine der größten erhaltenen Wehranlagen Niederösterreichs. Der Burgherr Octavian Pilati lebt hier mit seiner Familie. Der junge Unternehmer führt durch die historischen Räumlichkeiten und erzählt von den Herausforderungen bei der Erhaltung der weitläufigen Anlage.
Schließlich geht es nach Grafenegg. Der heutige Besitzer, Tassilo Metternich-Sándor führt das Filmteam durch die bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich. Hier treffen sich unter der künstlerischen Leitung von Rudolf Buchbinder jeden Sommer große internationale Orchester und die besten Solisten aus aller Welt, um mit einem abwechslungsreichen Programm den Sommer musikalisch zu begehen. Ein einzigartiges Erlebnis sind die abendlichen Konzerte auf der futuristischen Open-Air-Bühne Wolkenturm inmitten des 32 Hektar großen Landschaftsgartens der romantischen Vierflügelanlage.

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