NDR Info extra, Schnee und Eis im Norden

Sendezeit: 20:15 - 20:25, 05.12.2023
Genre: Weitere Inforeportagen
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Wolfram Kettner
  • Moderator: Juliane Möcklinghoff
Deutschland (2023) Eis und Schnee haben Norddeutschland weiterhin fest im Griff. Im Straßenverkehr ist daher viel Geduld nötig. Vom Süden Niedersachsens her wird es zwar milder, aber es drohen spiegelglatte Straßen durch überfrierende Nässe.
Im nördlichen Niedersachsen, im Raum Hamburg und im südlichen Schleswig-Holstein ist es nach den Schneefällen auf vielen Straßen glatt. In diesem Bereich muss mit zähflüssigem Verkehr und Staus gerechnet werden.
So kommt es etwa auf der A1 zwischen Bremen und Hamburg sowie auf der A27 zwischen Hagen und Schwanewede zu Stau und stockendem Verkehr. In einigen Regionen Niedersachsens hat es Glätteunfälle gegeben - vor allem im Raum Oldenburg mit zehn Unfallmeldungen am Morgen. Allerdings sei es bei Blechschäden geblieben, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.
"Wir befürchten bei der Wetterlage immer das Schlimmste, aber momentan hält es sich noch in Grenzen", hieß es von der Polizei aus dem verschneiten Bremen. Ein Sprecher aus Hannover teilte mit, die Unfälle gingen nicht über das normale Maß hinaus.
Schnee und Glätte sorgten in Schleswig-Holstein für einige Unfälle auf den Straßen. Die Räumdienste kommen kaum hinterher. Zwischen Altenhof und Gettorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde rutschte ein Bus in einen Graben. Dabei erlitt nach Angaben der Polizei der Fahrer leichte Verletzungen. Die acht Kinder, die in dem Bus saßen, wurden nicht verletzt.
In den Kreisen Pinneberg und Segeberg verzeichnete die Polizei seit dem Morgen zunächst 32 Unfälle. In den meisten Fällen seien Fahrzeuge von der Fahrbahn gerutscht oder es kam zu Auffahrunfällen. Dabei wurden den Angaben zufolge drei Personen leicht verletzt. Etwas ruhiger lief es in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen. In Itzehoe fuhr ein Auto einen Fußgänger an. Der 19-Jährige kam leicht verletzt ins Krankenhaus. Insgesamt sei es in den beiden Kreisen zu zehn Verkehrsunfällen gekommen, drei davon auf der Autobahn 23 (Hamburg - Heide). Dabei habe es keine weiteren Verletzten gegeben.
Auch bei Zugpendlern ist viel Geduld gefragt, besonders auf der Strecke zwischen Lübeck und Kiel: Dort fallen wegen des Winterwetters weiterhin Züge aus. Auch der RE83 zwischen Lübeck und Kiel fährt vorerst nicht mehr. In Kiel werden außerdem mehrere Züge durch Busse ersetzt.
Die Einsatzstellen von Polizei und Feuerwehr berichten von mehreren Einsätzen im Nordosten. Bei den meisten Unfällen sei es den Angaben zufolge aber bei Blechschäden geblieben. So sei auf der A20 ein Lkw verunglückt. Die Sperrung der Autobahn konnte inzwischen wieder aufgehoben werden. Im Landkreis Nordwestmecklenburg macht aufgrund der aktuellen Wetterlage die Abfallentsorgung Probleme.
Heute soll es laut dem Deutschen Wetterdienst im Nordosten mehrere Zentimeter Neuschnee geben. Bei Temperaturen zwischen -2 und 0 Grad werden die Menschen dazu angehalten, sich vor Glatteis in Acht zu nehmen. Auch am Mittwoch wird der Winter- und Räumungsdienst noch zu tun haben. Gebietsweise kann es zu gefrierendem Regen kommen.
Die Hamburger Stadtreinigung ist seit dem frühen Morgen im Dauereinsatz, um Straßen und Wege zu räumen. Nach Angaben der Hamburger S-Bahn ist die Witterung dafür verantwortlich, dass es am Morgen auf allen Linien zu Einschränkungen und Ausfällen gekommen ist. Die Hamburger Polizei meldete bis zum Vormittag rund 20 Verkehrsunfälle, es blieb bei allen Unfällen aber bei Blechschäden. Auf den Autobahnen rund um die Hansestadt seien mehrere längere Staus entstanden.
Die Köhlbrandbrücke in Hamburg musste in den Morgenstunden kurzzeitig gesperrt werden. Dort hatten sich mehrere Lastwagen aufgrund von Glätte festgefahren. Insgesamt mussten Autofahrer auf Hamburgs Straßen am Morgen sehr geduldig sein. Es habe dichter, zäh fließender Verkehr geherrscht, teilte ein Sprecher der Verkehrsleitstelle mit.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet für Hamburg und Schleswig-Holstein weiter verbreitet mit Schneefall. Dabei werden bis Mittwochvormittag Neuschneemengen von 3 bis 8 Zentimeter, teils auch bis 15 Zentimeter erwartet. Im Laufe der Nacht zum Mittwoch lasse der Schneefall dann nach.
Zur Wochenmitte könnte es noch ungemütlicher werden. "Vielerorts ist dann mit Schneeregen und Regen zu rechnen", sagte Meteorologin Anne Wiese vom DWD im Gespräch mit NDR.de. Denn nachts bleiben die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, tagsüber werden sie nach Angaben des DWD aber häufig in den Plusbereich klettern.

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