Berlin 1933 - Tagebuch einer Großstadt

Sendezeit: 00:00 - 03:15, 17.01.2024
Genre: Dokumentation
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Regie: Volker Heise
  • Von: Volker Heise
Deutschland (2022) Als das Jahr 1933 beginnt, ist Berlin eine der modernsten Sta¨dte der Welt. Eine pulsierende Metropole, in der sich die Gegensa¨tze aneinander reiben. Zwo¨lf Monate spa¨ter ist von den Widerspru¨chen und der Vitalita¨t nichts geblieben. Die Stadt ist einer Partei und einem "Fu¨hrer" unterworfen. Berlinerinnen und Berliner jubeln der neuen Macht zu, ziehen sich vor ihr ins Privatleben zurück oder fliehen - wenn sie denn fliehen ko¨nnen, bevor sie in den Kerkern verschwinden.
"BERLIN 1933" nimmt ihren Blick auf die Ereignisse ein. Es ist eine Perspektive auf Augenhöhe, die offen ist fu¨r den Moment, die sich in den Strudel der Ereignisse stürzt. Die eine Gegenwart aufleben la¨sst, die fu¨r die meisten Zeitgenossen verwirrend war: bea¨ngstigend und bedrohlich fu¨r die einen, erwartungsvoll fu¨r die anderen. Ein Blick, der sich aus ihren Tagebu¨chern und Briefen ergibt, aus ihren Berichten und Protokollen. Die Depeschen, die sie verschickt und die Artikel, die sie geschrieben haben.
Die Verfasserinnen und Verfasser, die in dem Film zu Wort kommen, stammen aus unterschiedlichsten Milieus: arm und reich, links und rechts, Bu¨rger und Arbeiter; der Publizist Harry Graf Kessler ebenso wie die Witwe Clara Brause, der Arzt Willi Lindenborn ebenso wie Betty Scholem, die ihrem Sohn Gerhard nach Jerusalem schreibt und erst nach und nach erkennt, in welcher Gefahr sie schwebt.
All diese Stimmen verdichten sich mit den Fotos, den Wochenschauen und Amateuraufnahmen zu einem Panorama der Machtübernahme. Die Verwundbarkeit der Demokratie, die verpassten Momente und Chancen ihrer Verteidigung. Die sich entfaltende Macht der Nationalsozialisten, die Gewalt, der Terror und die Propaganda. Die Niederschläge der Ereignisse im Alltag der Menschen.

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