Streetphilosophy, Camus: Bestimme dein Schicksal

Sendezeit: 11:30 - 12:00, 24.02.2024
Genre: Philosophie
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  • Andere Personen: Gábor Toldy
D (2015) In dieser Folge von "Streetphilosophy" begibt sich Jonas Bosslet in die Welt der Existenzialisten. Die Maxime, die er überprüft, lautet: "Bestimme dein Schicksal" - Albert Camus' Forderung, in einer Welt ohne höheren Sinn die alleinige Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Nicht einfach in einer Stadt wie Berlin. Jeder will hier etwas Besonderes sein, das eigene Leben maximal mit Bedeutung und Sinn aufladen: der optimale Job, die lässigsten Freunde, die individuellsten Erlebnisse. Trotzdem stellt sich oft keine Zufriedenheit ein. Woran liegt das? Kann es Freiheit ohne Hoffnung geben? Und: Bringt es Jonas weiter, wenn er erkennt, dass es keinen übergeordneten Sinn in seiner Existenz gibt?

Zu Beginn trifft Jonas die Basejumperin Justine, später den Philosophen und Zauberer Felix, mit dem er in den Weiten Brandenburgs über Camus' Vorstellungen einer Welt ohne Sinn fachsimpelt. Zurück in der Stadt radelt Jonas mit Fahrradkurierin Lena durch ihren Kiez. Lena will frei und selbstbestimmt leben, auch wenn sie sich dafür im Winter auf dem Rennrad Frostbeulen holt. Aber was heißt das eigentlich, selbstbestimmt zu leben? Welchen Preis verlangt die Gesellschaft dafür? Auf dem Forever Now Festival in Friedrichshain trifft Jonas "Käptn Peng & die Tentakel von Delphi". Leader der Rap-Kombo ist Robert Gwisdek: Schulabbrecher, Schauspieler und Schriftsteller. Zusammen gehen er und Jonas der Frage nach, wie es Hoffnung und Leichtigkeit auch in einer sinnlosen Welt geben kann. "Streetphilosophy" erzählt rau und nah. In Schwarz-Weiß und immer subjektiv. Es ist Jonas' Blick auf die Welt und seine Neugier, die ihn und das Format antreiben. Er ist begeisterungsfähig. Und bleibt skeptisch, wenn er etwas nicht versteht.

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