(2024) Mit der Kameliendame durch Hamburgs Grün
Die leidenschaftliche Kamelien-Liebhaberin Sabine Rusch hat lange im Garten Flottbek gearbeitet und reiste wegen der Pflanze bis nach China. Hauptsache, sie kann etwas Neues über die Kamelie in Erfahrung bringen, um es dann sogleich weiterzugeben. Sie gibt Führungen in Hamburg und pflanzt überall neue Kamelien, auch mal wild und spontan mitten in der Stadt. Sabine Rusch zu folgen, macht jede und jeden sofort zum Fan dieser außergewöhnlichen Pflanze mit langer Geschichte, die Kulturen und Menschen verbindet.

Islandpferde auf dem Darß
Sein erstes Islandpferd bekam er zur Hochzeit. Es war das erste auf dem Darß. Und die alte Dame lebt immer noch. Olaf Fretwurst ist Darßer Urgestein. Auf seinem denkmalgeschützten Bauernhof in Niehagen hat er aus seiner Islandpferdeliebe einen Beruf gemacht. Er gibt Reitstunden und organisiert Ausritte mit Picknick, zum Beispiel am Darßer Weststrand entlang. Für die Gäste komplett Risiko frei - den Islandpferde sind friedlich und sanftmütig. Genau das schätzt Fretwurst an seinen vierbeinigen Mitarbeitern.

Brot vom Grill vom Feuerbäcker Günter Müller
Butterkuchen vom Grill ist eine seiner Spezialitäten. Günter Müller aus Peteresfehn ist gelernter Bäcker und zaubert auf dem Grill die unterschiedlichsten Brote und Kuchen. Normalerweise kann man ihn buchen; dann rückt er mit diversen Grills an und zaubert die leckersten Gerichte.

Europas letzte Pfannensaline in Göttingen
Salz wie zu Kaisers Zeiten - die letzte aktive Pfannensaline Europas. Die Göttinger Saline Luisenhall hat sich seit 170 Jahren der Salzproduktion verschrieben. Hier wird noch immer Natursole aus über 450 Metern Tiefe zu Tage gefördert. Mit zum Teil historischer Technik. Die Göttinger produzieren nur einen Bruchteil der Jahresmenge wie die Großen der Salzbranche. Doch sie produzieren es so wie kein anderer Hersteller. Es ist die letzte noch aktive Pfannensaline Europas. Das Industriedenkmal ist ein lebendiges Museum, in dem man bei Führungen jeden Schritt der Salzproduktion besichtigen kann.

"Mitten im Rotlicht" - Esther Lindemann: die erste Frau auf der Hamburger Davidwache Esther Lindermann ist gerade mal 21 Jahre alt, als sie Anfang der 80er Jahre nach St. Pauli kommt. Sie ist die erste Polizistin der Davidwache. Sie kommt eigentlich aus dem Schwarzwald - das St. Pauli in der Zeit der Bandenkriege ist eine andere Welt. Esther ist mittendrin. Muss sich gegen ihre zudringlichen Kollegen wehren, verliebt sich in einen Zuhälter. Wir treffen den Autor Rob Lampe an den Spielorten des Romans, der auf der wahren Geschichte der Esther Lindemann beruht. Lange hat er recherchiert, dabei im Milieu sogar selbst auf die Nase bekommen, so nah kommt er der Realität im Buch.

Die spinnen doch - altes Handwerk in Retschow
Jeden Donnerstag am späten Nachmittag schleppen Frauen und Mädchen ihre Spinnräder in die kleine Dorfkirche und machen aus ihr eine Spinnstube. Seit 20 Jahren geht das schon so. Erhalten wollen sie das Wissen über das alte Handwerk und Spaß macht es ihnen außerdem. Mehr als 15 Mitglieder hat der Spinnkreis Retschow und freut sich über interessierte Gäste und Nachwuchs. Ob mit einer Handspindel oder auf einem großen schwedischen Spinnrad - Hauptsache es dreht sich und die Spindel wird voll. Im Moment lernen vier junge Mädchen von den Alten beim Kinderspinnen, danach treffen sich die Erwachsenen. Auch ein Mann spinnt mit. Für ihn ist Spinnen pure Meditation. Gut acht Stunden dauert es, bis man aus dem Wollfleece einen Faden spinnen kann. Danach beginnt die Feinarbeit. Denn einen gleichmäßig starken Faden zu spinnen, ist gar nicht so leicht.