Sergej Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2, Mao Fujita, Riccardo Chailly, Lucerne Festival Orchestra

Sendezeit: 17:50 - 18:40, 11.08.2024
Genre: Musik und Konzerte
  • Regie: Ute Feudel
  • Andere Personen: Sergej Rachmaninow, Lucerne Festival Orchestra
  • Dirigent: Riccardo Chailly
  • Mitwirkende: Mao Fujita (Klavier)
Frankreich / Schweiz (2022) Sergej Rachmaninow wurde 1873 als Sohn einer verarmten Aristokratenfamilie geboren und wuchs in Sankt Petersburg auf. Der Vater hatte alle Güter verprasst und verließ die Familie, als Sergej zehn Jahre alt war, und die Mutter wurde fortan mit ihren Kindern von der Großmutter unterstützt. Rachmaninow studierte am St. Petersburger und am Moskauer Konservatorium. 1897 brach alles zusammen. Rachmaninows erste Symphonie war ein Flop und wurde von der Musikkritik verrissen.
Für den erfolgsverwöhnten Rachmaninow waren die Aufführung und die negative Reaktion der Presse ein Schock, von dem er sich fast nicht mehr erholt hätte. Er wurde depressiv, begann zu trinken und verstrickte sich in eine unglückliche Affäre.
Drei Jahre lang komponierte er nichts mehr und trat nur noch als Pianist und Dirigent auf. Schließlich fand er in dem bekannten russischen Psychiater Nikolai Dahl seinen Retter. Nach drei Monaten intensiver Therapie gelang es Dahl, dem verzweifelten Künstler seine Kunst zurückzugeben. Rachmaninows zweites Klavierkonzert ist dem genialen Arzt gewidmet, der neben Freuds Technik der Psychoanalyse auch Hypnotherapie und positive Autosuggestion anwandte.
Die Uraufführung des vollständigen Konzerts fand am 9. November 1901 in Moskau unter der Leitung von Alexander Siloti und mit Rachmaninow selbst am Klavier statt. War der erste Eindruck noch zwiespältig, so stellte sich mit der zweiten Aufführung - diesmal mit Rachmaninow am Pult und Siloti als Solisten - ein durchschlagender Erfolg ein. Damit hatte der Komponist seine Schaffenskrise endgültig überwunden. 1904 erhielt Rachmaninow für sein zweites Klavierkonzert den begehrten Glinka-Preis der St. Petersburger Beljajew-Stiftung.

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