Persischstunden

Sendezeit: 20:15 - 22:15, 23.04.2025
Genre: Dramafilme
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Nahuel Pérez Biscayart (Gilles), Lars Eidinger (Klaus Koch), Jonas Nay (Max), Leonie Benesch (Elsa), David Schütter (Paul), Luisa-Céline Gaffron (Yana), Giuseppe Schillaci (Marco Rossi), Antonin Chalon (Jacob Rossi), Alexander Beyer (Kommandant)
  • Drehbuch: Ilya Zofin
  • Regie: Vadim Perelman
  • Kamera: Vladislav Opelyants
  • Musik: Evgueni Galperine, Sacha Galperine
  • Andere Personen: Wolfgang Kohlhaase, Vessela Martschewski, Thibault Hague
Deutschland / Russische Föderation / Belarus (2020) 1942 gerät der belgische Rabbinersohn Gilles im besetzten Frankreich in die Fänge eines SS-Erschießungskommandos, kann sich aber dank eines zuvor durch Tausch erworbenen Märchenbuchs als Perser ausgeben und retten. Denn der auswanderungswillige Kommandant eines nahe gelegenen Lagers, Klaus Koch, möchte die persische Sprache Farsi lernen, weshalb er dem ihm überstellten Gilles befiehlt, ihn in seiner vermeintlichen Muttersprache zu unterrichten.
Des Persischen nicht mächtig sieht sich Gilles gezwungen, eine Fantasiesprache zu entwickeln. Die Wahrung seiner falschen Identität gerät für Gilles nicht nur durch seine steigende Arbeitslast und die zunehmend komplexer werdende Sprachschöpfung in Gefahr, sondern überdies durch den von Beginn an misstrauischen Rottenführer Max Beyer und die durch die Beförderung von Gilles degradierte Elsa Strumpf. Auf dünnem Eis versucht Gilles, sich durchzumogeln und zu überleben.
Ähnlich wie Roberto Benignis "Das Leben ist schön" (1997) nähert sich "Persischstunden" mit einer eigenwilligen Mischung aus berührendem Drama und Momenten ins Groteske reichender (Situations-) Komik seinem herausfordernden Handlungsort eines nationalsozialistischen Lagers. Auf eindrückliche Weise setzt sich Perelmans Film mit dem Erinnern auseinander, insbesondere in seinem bewegenden Ende, und mit dem menschlichen Überlebenswillen.
Hintergrundinformationen: Die europäische Koproduktion "Persischstunden" des in Kanada ausgebildeten ukrainischen Regisseurs Vadim Perelman basiert auf der Erzählung "Erfindung einer Sprache" (1977) von Wolfgang Kohlhaase und feierte 2020 im Rahmen der Berlinale Premiere. In den Hauptrollen spielen der Argentinier Nahuel Pérez Biscayart und Lars Eidinger. Auch die Nebenrollen sind mit unter anderem Leonie Benesch, Jonas Nay und Alexander Beyer hervorragend besetzt.